Seit Jahren fordert die SPD-Stadtratsfraktion die Schaffung eines Krippenangebotes in der Kreisstadt. Die Ratsmehrheit aus CDU und FDP verweigert sich bislang diesem Thema – vertagt bis 2008. Einen „Runden Tisch“ , um mit den Trägern der Kindertagesstätten zu klären, welcher Träger bereit ist, ein Krippenangebot zu entwickeln, hat die Ratsmehrheit bislang abgelehnt.

Nach Möglichkeit sollen zwei Krippengruppen mit jeweils 15 Plätzen im Stadtgebiet entwickelt werden, fordern die Sozialdemokraten.

„Die Stadt Diepholz ist verpflichtet, für Kinder im Altern unter drei Jahren und im schulpflichtigen Alter ein bedarfsgerechtes Angebot an Plätzen in Tageseinrichtungen und in Kindertagespflege vorzuhalten,“ erinnert SPD-Fraktionssprecher Manfred Albers an die bestehende Gesetzeslage.

Er verwies zudem auf die Bedarfserhebung vom Sommer 2005, die einen Bedarf für ein Krippenangebot in der Größenordnung von zwei Gruppen für die Stadt Diepholz ermittelt hatte Albers kritisiert, dass diese Frage bei den Vorbereitungen des Ratsbeschlusses vom Dezember 2006 keine Rolle spielte.

„Trotz unserer Mahnungen wurden die neuen „Strukturziele für Kindertagestätten“ unter Verzicht der Prüfung eines möglichen Krippenangebotes beschlossen,“ so Albers. „Wir halten es für unverantwortlich, wenn die Stadt Diepholz es bei der Schaffung einer neuen Betreuungsstruktur versäumt, diese Frage mit möglichen Trägern zeitnah zu erörtern,“ erklärte der Vorsitzende des Jugendausschusses Herbert Heidemann (SPD).

Er verwies in diesem Zusammenhang auch auf die aktuelle gesellschaftspolitische Diskussion. „Nach unseren Informationen, ist der eine oder andere Träger in der Stadt stark interessiert, ein Krippenangebot zu entwickeln,“ erklärte Heidemann.

„Die Stadt ist auf die Kooperation mit dem Trägern im Kinderbetreuungsbereich angewiesen und sollte auch in dieser Frage einen konstruktiven Dialog suchen,“ so Albers abschließend.