Im Rahmen seiner letzten Sitzung beschäftigte sich der Vorstand des SPD-Ortsvereins der Stadt Diepholz mit der geplanten Schließung der Geburtshilfe.

„Wir kritisieren, dass nach Ansicht der Landesregierung in einer Kreisstadt wie Diepholz 700 Geburten mindestens erreicht sein müssen, damit eine Geburtshilfe machbar ist. Der ländliche Raum wird unter solchen Bedingungen auf lange Sicht ausbluten“, erklärte der Vorstand nach der Sitzung.

Ohne Widerspruch wolle man diese für Diepholz negativen Vorgaben des Landes Niedersachsen nicht hinnehmen.

Für die Sozialdemokraten hat das Diepholzer Krankenhaus mit Blick auf die langfristige Stadtentwicklung eine entscheidende Bedeutung. Es gelte, das Diepholzer Krankenhaus, mit dessen Beschäftigten und der Leitung des Klinikverbundes St. Ansgar, zu einem Kern als Gesundheitszentrum der gesamten Region Diepholz weiter auszubauen. Dazu gehört nach Überzeugung der SPD auch eine Geburtshilfe. Sie sei besonders für junge Familien ein wichtiges Merkmal für Wohnortqualität.

Kritisch betrachtet der Ortsverein die Informationspolitik der heimischen Landtagsabgeordneten von CDU und FDP: „Wenn die immerhin in den Vorständen ihrer Regierungsfraktionen sitzenden Landtagsabgeordneten die Entwicklungen der landesweiten Krankenhausplanung besser beobachtet hätten, wären wir Kommunalpolitiker jetzt sicher besser vorbereitet.“

Nach der Landtagswahl werden die Entscheidungen in Hannover sicher kaum noch zu beeinflussen sein, befürchtet die SPD.

Die SPD hat nun beschlossen auf ihren Wochenend-Informationsständen auch Unterschriftenlisten auszulegen, wo sich die Bürger ebenfalls gegen die Schließung der Geburtshilfe aussprechen können. Die SPD-Ortsvereine der umliegenden Gemeinden sind von der Diepholzer SPD dazu ebenfalls aufgerufen worden.

Durch ein Gespräch mit der Geschäftsleitung des Klinikverbundes möchten die Soziademokraten eventuelle Lösungsmöglichkeiten für die Stadt Diepholz erörtern. „Ebenso sollen mit der SPD-Kreistagsfraktion die weiteren Schritte beraten werden“, ergänzt Kreistagsfraktionsmitglied und Landtagsabgeordneter Michael Albers.