Einen Streifzug quer durch die Berliner Politik unternahmen 15 Jusos aus dem Landkreis Diepholz. Janne Herzog, stellv. Juso-Sprecherin und Juso-Unterbezirksvorsitzender Ingo Estermann hatten ein Programm ausgearbeitet, das kaum Wünsche offen ließ.

Der erste Tag stand ganz unter dem Zeichen des Bundestages. Die politisch engagierte Gruppe lauschte eine Stunde der angeregten Debatte im Deutschen Bundestag. Neben den Beratungen zum Thema „Bundeswehr und Innere Führung“ stand noch der „Aktionsplan Ernährung“ auf der politischen Tagesordnung.

Anschließend freute sich die Gruppe auf eine angeregte und spannende Diskussion mit dem Bundestagsabgeordneten Rolf Kramer (SPD). Besonders wichtig war den Jungsozialisten ein Austausch über die aktuellen Diskussionen nach den Landtagswahlen in Hamburg und Hessen. Die Jusos sind nach einer durchaus kontrovers geführten Diskussion der Ansicht, dass die demokratischen Parteien in der Pflicht stehen, gemeinsam dem Auftrag der Wähler zu folgen. "Dabei müssen interne oder persönliche Hemmnisse überwunden aber gerade vor Wahlen gegebene zentrale Zusagen auch eingehalten werden", so Sprecher Ingo Estermann.

Ein wichtiges Anliegen des Bundestagsabgeordneten war, mit Blick auf die vergangenen Wahlen, die Erhöhung der niedrigen Wahlbeteiligung. Als Hauptgrund hierfür sah die Diskussionsrunde die Unzufriedenheit und Resignation vieler Menschen, die keinen Wandel zum Positiven verspüren. Rolf Kramer sieht die Politik, und somit auch sich selbst, in der Pflicht „die Leute aus der Perspektivlosigkeit rauszuholen“. Der obligatorische Blick über die Dächer des Berliner Regierungsviertels von der Dachterrasse rundete das Programm schließlich ab.

Der zweite Tag war gefüllt mit Informationen und Eindrücken beim Besuch des ARD-Hauptstadtstudios sowie des Abgeordnetenhauses von Berlin. Nach der Verfassung von Berlin ist das Abgeordnetenhaus das Landesparlament der Bundeshauptstadt. Hier empfing der ehemalige Regierende Bürgermeister Berlins und jetzige Präsident des Abgeordnetenhauses Walter Momper die Jusos. In der Amtszeit des gebürtigen Sulingers Walter Momper erlebte die Stadt Berlin die dramatische Zeit des Falls der Mauer sowie die Wiedervereinigung. Walter Mompers Satz „Berlin, nun freue dich!“ ging um die Welt. Momper bat die Jusos außerdem, Grüße in den Landkreis Diepholz mitzunehmen.

Zufrieden schaut die Reisegruppe auf zwei ereignisreiche Tage mit vielen neuen Erfahrungen und Eindrücken zurück. Rückblickend dürfte diese Fahrt sicher nicht nur während der Heimfahrt, sondern auch darüber hinaus noch für reichlich Gesprächsstoff unter den Jusos gesorgt haben.