Warum sollen Familien in Diepholz leben? Sie sollen in Diepholz gut leben können, weil sich die Stadt um die Vereinbarkeit von Familie und Beruf kümmert.
Nach dem erfolgreichen Hortangebot an der Mühlenkampschule muss es daher gelingen im Norden der Stadt ein dauerhaftes Hortangebot für die ganztägige Betreuung von Schulkindern einzurichten.

Ein gut eingerichteter städtischer Hort ist ohne Zweifel die beste Alternative, solange das Land Niedersachsen aus Sicht der Schulen nicht genügend Anreize für die Beantragung "richtiger" Ganztagsschulen unter Kostenübernahme des Landes bietet.

Für die ganztätige Betreuung von Schulkindern braucht man aber in jedem Fall vernünftige Räumlichkeiten. Die Beratungen im öffentlichen Schulausschuss waren hierzu bisher alles andere als zielführend. Der SPD-Antrag zur räumlichen Sanierung des alten Kindergartens in Sankt Hülfe wurde abgelehnt, weil es sich aus Sicht der CDU-Kollegen angeblich nicht mehr „lohne“ in ein älteres Haus zu investieren (wobei viele von Menschen bewohnte Häuser in Diepholz sicher wesentlich älter sind). Die Verwaltung erklärte zwar, dass das Gebäude nach der Sanierung bestimmt noch viele Jahre nutzbar sei. Trotzdem wurde das Projekt von der Mehrheit ohne Vorlage von Alternativen mit Blick auf die Betreuung der Schulkinder abgelehnt. Obwohl die Mehrheit, wenn sie auf die Räume des alten Kindergartens partout verzichten will und andere geeignete schulnahe Flächen nicht zur Verfügung stehen, auch konsequenter Weise von Alternativen hätten sprechen müssen – sofern sie in der Kinderbetreuung etwas verbessern will.

Es bleibt zu hoffen, dass es in gemeinsamer Zusammenarbeit trotzdem möglichst zügig zu einer Lösung kommt, welche für den Norden der Stadt die gleiche Qualität wie der Hort an der Mühlenkampschule hat.