Die in Teilen chaotische Verkehrspolitik der CDU in der Kreisstadt stand im Zentrum der jüngsten Beratungen der SPD-Stadtratsfraktion. Neben der offensichtlich unausgegorenen Maßnahme „Aufpflasterung“ Fußgängerzone kritisieren die Sozialdemokraten auch die Aufhebung der 30 km-Zone im Verlauf des Willenbergs und die Versäumnisse beim notwendigen Rückbau der Bundesstraßen im Stadtgebiet.

„In der Septembersitzung hat die CDU ihren verkehrspolitischen Offenbarungseid geleistet. Wer so agiert, wird seiner Verantwortung für die Stadt nicht gerecht,“ kritisierte SPD-Fraktionssprecher Manfred Albers die Beratungen des Verkehrsausschusses. Er verwies darauf, dass auf Antrag des CDU-Vorsitzenden Marcel Scharrelmann die Aufhebung des verkehrsberuhigten Bereiches im Verlauf der Langen Straße Süd beschlossen wurde. In der jüngsten Verwaltungsausschusssitzung fand der Antrag Scharrelmanns dann aber nicht einmal mehr die Unterstützung der CDU-Vertreter. Statt dessen wurde nach einer Sitzungsunterbrechung mit Ortstermin die nächste „spontane Neubeschilderung“ beschlossen. Der Antrag der SPD kam nicht zu Abstimmung. Die CDU beklagte in diesem Zusammenhang, „von der Verwaltung zu wenig beteiligt“ worden zu sein. „Die CDU hat keinen Grund sich zu beklagen. Sie hat sich einfach nicht um die Sache gekümmert und wundert sich jetzt, was aus ihrem Beschluss geworden ist,“ erklärte Albers.

Er verwies darauf, dass die CDU die Einwände SPD-Fraktion im Zuge der Haushaltplanberatungen 2008 einfach beiseite geschoben hatte. Zu diesem Zeitpunkt war überhaupt nicht klar, was genau gemacht werden sollte und welche Folgen für den Verkehr daraus erwachsen würden. „Die CDU stellte keine Fragen, gab dem Bürgermeister stattdessen einen Freifahrtschein und wundert sich jetzt. Es herrscht Chaos in der CDU. Die wissen selbst nicht, was sie wollen und machen dann andere für ihr Versagen verantwortlich.“ so Albers abschließend.