Deutschland soll Ideenschmiede der Welt in Sachen Klimaschutz werden.

Wir wollen die Klimaziele erreichen und die umfassende ökologische Modernisierung voranbringen.

Wir wollen:

* Einen sauberen, sicheren und bezahlbaren Energiemix für unsere Zukunft.
Wir wollen die Treibhausgasemissionen bis zum Jahr 2020 um 40 Prozent gegenüber 1990 senken. Wir halten am Atomausstieg fest. Den Ausbau der Erneuerbaren Energien werden wir weiter vorantreiben.

* Ein Leitprojekt "Weg vom Öl". Deutschland soll im Bereich der Energie mittelfristig unabhängig von Ölimporten werden.

* Dass das Auto der Zukunft in Deutschland gebaut wird. Es soll hier entwickelt und flächendeckend zum Einsatz kommen.

Immer wieder wirbt die Atomlobby - und mit ihr Union und FDP - mit niedrigen Strompreisen für Kernenergie und längere AKW-Laufzeiten

"Wir sind der festen Überzeugung, dass wir eine Laufzeitverlängerung der sichersten Kernkraftwerke in Europa, nämlich der deutschen Kernkraftwerke, benötigen, um sichere Energiepreise sicherzustellen", meint beispielsweise CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla. Atomkraft sorgt also für billigen Strom? Ist das so? Den Versprechungen der Atomkraftfreunde in der Energiewirtschaft und bei Schwarz-Gelb jedenfalls glauben nur wenige Menschen in Deutschland.

Denn laut einer aktuellen Emnid-Umfrage im Auftrag von Greenpeace zweifeln 74 Prozent der Deutschen daran, dass die Strompreise durch verlängerte AKW-Laufzeiten sinken werden. Selbst eine deutliche Mehrheit unter den CDU-Wählern glaubt nicht an das Billigstrom-Märchen. Und damit haben sie Recht: Eine ebenfalls aktuelle Studie des renommierte Öko-Instituts kommt zu dem Ergebnis, dass längere Laufzeiten für deutsche Atomkraftwerke keinen positiven Einfluss auf den Strompreis hätten. Eher ist das Gegenteil zu erwarten: Weil notwendige Investitionen in moderne Kraftwerke unterblieben, könnte der Strompreis sogar steigen. Auch zeigt der europäische Vergleich kein Beispiel für Billig-Strom durch Kernkraft. So hat etwa Belgien einen ähnlichen hohen Atomkraftanteil wie Frankreich, in Belgien ist der Strom jedoch wesentlich teurer. Den billigsten Strom bekommt man hingegen in Ländern, die auf Atomkraft ganz verzichten. Auch in Deutschland sind keine Zusammenhänge zwischen Atomkraft und Strompreis feststellbar, wie die Daten der deutschen Strombörse belegen: Wenn viele Atomkraftwerke wegen Wartungsarbeiten oder nach Pannen stillstehen, steigt dennoch nicht der Strompreis. Das war im Jahr 2007 gut zu beobachten, als zeitweise knapp die Hälfte der deutschen AKW nicht am Netz war. Der Strompreis liefert also keinen plausiblen Grund für eine Verlängerung der AKW-Laufzeiten. Atomkraft bleibt ein Auslaufmodell. Sie ist nicht billig, nicht sicher und nicht umweltfreundlich. Die immer neuen Vorstöße der Union täuschen nicht nur die Wähler, sie legt auch den Schluss nahe, dass CDU/CSU und FDP ausschließlich an den Interessen der großen Energieversorger gelegen ist. Denn Atomkraft sorgt zwar nicht für billigen Strom, wohl aber für satte Gewinne der großen Energiekonzerne: Die nämlich machen mit jedem abgeschriebenen Meiler rund eine Million Euro Gewinn - jeden Tag.