Seit 1986 gibt es mit dem Frauen- und Kinderschutzhaus in Diepholz eine Zufluchtstätte für Frauen und Kinder, die Opfer häuslicher Gewalt werden. Das Frauen- und Kinderschutzhaus steht in der Trägerschaft des Vereins zum Schutz misshandelter Frauen und Kinder Landkreis Diepholz e.V. Die Arbeit dieses Hauses stellte Doris Wieferich, Leiterin des Diepholzer Frauen – und Kinderschutzhauses, während eines engagierten Vortrags auf Einladung der Diepholzer SPD vor. Begleitet wurde sie dabei von Ingrid Chopra, der Vorsitzenden des Trägervereins.

„Informieren sie andere Menschen darüber, dass es uns gibt und helfen sie uns bei dem Erhalt unserer Einrichtung.“ Diesen Appell richtete Doris Wieferich an die Zuhörer, unter denen auch der Bundestagsabgeordnete Rolf Kramer saß. Ihr Aufruf hatte einen konkreten Hintergrund: Das Land Niedersachsen stellt bis 31.12.2009 50 % der Personalkosten für 3 Vollzeitstellen im Schutzhaus zur Verfügung. Die neuen, ab 2010 geltenden, Richtlinien der CDU/FDP Landesregierung über die Gewährung von Zuwendungen werden ein Defizit von 13.109,00 Euro verursachen und stellen somit eine deutliche Kürzung dar. „Diese Kürzung bedroht Hilfe für diejenigen, die sie wirklich benötigen und ist unverantwortlich“, kritisiert SPD-Vorsitzender Ingo Estermann. Fraktionsvorsitzender Manfred Albers erklärte, dieses Problem in die politische Beratung aufzunehmen.

Meinungsaustausch bei der Diepholzer SPD

Das Frauen- und Kinderschutzhaus stellt betroffenen Frauen und Kindern vielfältige Beratungsangebote und Informationen zur Verfügung. Das betrifft vor allem den Umgang mit sozialen, wirtschaftlichen und rechtlichen Fragen. „Vor allem aber bietet es einen geschützten Ort, an dem Mütter und ihre Kinder über Verletzungen und Erfahrungen sprechen und ihre Ängste verarbeiten können“, erklärte Doris Wieferich. Die Einrichtung ist nach jahrelanger Erfahrung ebenso mit den komplexen Problemlagen von Migrantinnen vertraut.

Seit der Eröffnung suchten 706 Frauen mit 824 Kindern Schutz und Beratung. Allein 2007 waren es 76 Frauen und 71 Kinder. Mehrheitlich sind Frauen, die unter 40 Jahre alt sind und Kinder haben. „Der Bedarf unsere Einrichtung aufzusuchen steigt weiter“, betonte die Leiterin. Bundestagsabgeordneter Rolf Kramer nahm für seine bundespolitische Arbeit mit, dass es rund 30 Jahre nach der Eröffnung des ersten Schutzhauses keine verbindlichen Regelungen gibt, die die Arbeit der Frauenhäuser in Deutschland sicherstellen. Interessierte, die sich für die Arbeit der Einrichtung interessieren können sich unter www.frauenhaus-diepholz.de informieren oder den Weg einer Mitgliedschaft im Trägerverein suchen.