Die SPD-Fraktion beantragt für das Jahr 2010 die Einrichtung einer Vollzeitstelle für einen Streetworker, die kurzfristig zu besetzen ist.
„Diese Initiative ist Teil unseres sozialen Engagements. Ihre Begründung liegt darin, dass immer mehr junge Menschen von klassischen Angeboten der offenen Jugendarbeit und der überwiegend ehrenamtlich geprägten Stadtteilarbeit offenkundig nicht mehr erreicht werden“, erklärt der stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Herbert Heidemann.

„So wurde uns bekannt, dass sich z.B. im Stadtgebiet Moorstraße trotz der engagierten Arbeit des Stadtteilladens eine Jugendgang gebildet hat, die vor Ort bei vielen Anwohnerinnen und Anwohnern Ängste erzeugt“, berichtet stellv. SPD-Vorsitzende und Ratsfrau Sonja Syrnik. Besonders betroffen mache die SPD Klagen von Mitbürgern, die an verschiedenen Stellen im Stadtgebiet, auf offener Straße, von Heranwachsenden bedroht wurden. „Das mangelnde Sicherheitsgefühl der Menschen und die von uns vor Ort selbst beobachteten Vorgänge nehmen wir sehr ernst. Wir sind in großer Sorge, ob die Integration mancher Personen ohne professionelles Zutun noch gesichert ist.“, betont SPD-Vorsitzender und Ratsherr Ingo Estermann.

So seien die Beschäftigten des Stadtteilladens oftmals mit aggressiv oder respektlos auftretenden Jugendlichen konfrontiert. Aus diesem Grund werde auch der „normale“ Betrieb mit minutiöser Einhaltung von Öffnungszeiten betrieben. Dies wurde mehrfach im Zusammenhang mit der Mittagsbeköstigung erlebt.

„Äußerst bedenklich stimmt uns unsere Beobachtung, dass Mädchen ausländischer Herkunft in einigen Stadtvierteln so gut wie gar nicht mehr anzutreffen sind, da andere Menschen dieses offensichtlich unterbinden“, so Sonja Syrnik. Die Streichung der früheren Streetworkertätigkeit von Danilo Sodogé (er koordiniert nun die offene Jugendarbeit) sei jedenfalls eine Fehlentscheidung gewesen, die diesen Entwicklungen Vorschub geleistet hat.