Das Internet bietet durch weltweit verfügbare Informationen allen Nutzern viele Chancen.
Gleichzeitig ermöglicht es aber auch die Darstellung schlimmster Formen gewalttätiger Darstellungen und Nutzungen.
Um der interessierten Öffentlichkeit darzustellen, was in dieser Richtung zu finden ist, wurden in den letzten Wochen zwei Vorträge von vielen Zuhörern besucht. Organisiert wurden sie sowohl vom Diepholzer Kolloquium als auch vom Arbeitskreis der Tagesmütter.

Unter dem Eindruck dieser Informationsveranstaltungen beschäftigte sich der Vorstand der Diepholzer SPD mit den Risiken der Neuen Medien für Kinder und Jugendliche.

Schmähungen und Verleumdungen über Internetforen – auch „Cyber Mobbing“ genannt-, Aggro Musik, Pädosexualität, Rechtsradikalismus, Gewaltvideos, Happy Slapping oder Suizid Foren sind Dinge, zu denen Kinder bereits im frühsten Alter unkontrollierten Zugang haben. Schon Kleinkinder geraten damit in Kontakt. Sie müssen Bilder verarbeiten, die selbst einem Erwachsenen Probleme bereiten würden.

„Problematisch ist, dass viele Eltern nicht immer wissen, was es da alles gibt“, findet Dagmar Brinkmann-Schwieger, Beisitzerin im SPD-Vorstand. Nutzungsverbote seien jedoch unsinnig, da diese den Kindern und Jugendlichen wichtige Chancen des Internets verbauen würden. Wirkliche Zugangsbeschränkungen zu den entsprechenden Seiten gibt es nicht, da sie leicht durchbrochen werden können oder weil viele Seiten ihren Ursprung im Ausland haben. Die SPD will Eltern, Kinder und Jugendliche stattdessen befähigen, die negativen Eindrücke der Neuen Medien zu erkennen und richtig zu reflektieren. „Daher befürworten wir an den Diepholzer Schulen und Kindergärten Web-Training Angebote sowie Informations-Workshops und wollen das als Stadt mit unterstützen“, erklärt SPD-Vorsitzender Ingo Estermann. Das könne dazu beitragen, dass Kinder mit gut informierten Eltern darüber sprechen und diese Dinge richtig einordnen. „Sie sollen den Konsum solcher Darstellungen von sich aus so früh wie möglich ablehnen“, betont Sonja Syrnik, stellv. SPD-Vorsitzende.

Die Sozialdemokraten erstellen dazu einen Antrag und begrüßen in diesem Zusammenhang erste Initiativen des Diepholzer Bürgermeisters Dr. Thomas Schulze. Die Umsetzung müsse als Beitrag zur Präventionsarbeit in Zusammenarbeit mit Trägern und anderen Partnern nun auch politisch unterstützt werden.