Rund 60% aller Gesetze haben ihren Ursprung in der EU. In Berlin oder Hannover wird oft nur ausgeführt, was durch die EU-Abgeordneten in Brüssel beschlossen wurde. Da ist es wichtig, dass die Bürger von ihrem EU-Wahlrecht Gebrauch machen. Ein kurzer Draht nach Brüssel kann ebenso nicht schaden. In der Stadt Diepholz gibt es den jetzt. Ein Europe direct – Informationszentrum ist mit Sitz im alten Rathaus zu finden.

Anlässlich ihrer Vorstandssitzung besuchten die Diepholzer Sozialdemokraten mit dem Bundestagsabgeordneten Rolf Kramer die Einrichtung und tauschten sich mit dem Leiter des Informationszentrums, Burkhard Fandrich, aus.

Das neue EU-Informationszentrum gibt den Bürgern vor Ort Informationen, Rat, Hilfe und Antworten auf alle Fragen über die Organe, Rechtsakte, politischen Maßnahmen, Programme und Finanzierungsmöglichkeiten der Europäischen Union. In Deutschland gibt es 59 europe direct Informationszentren. Damit ist ein Zentrum für rund 1,4 Millionen Menschen zuständig. „Meistens findet man so etwas nur in Großstädten. Nun gibt es das auch in unserer Stadt“, freut sich SPD-Vorsitzender Ingo Estermann.

„Europa den Menschen näher bringen“, sei das große Ziel des Informationszentrums, betonte Fandrich im Gespräch mit der SPD. Um das zu erreichen will die Einrichtung mit den Bürgern, vor allem aber mit Schülern, ins Gespräch kommen und Dialogforen durchführen.. Entscheidend sei, immer wieder für die Vorteile der europäischen Einigung zu werben. Diese sind vor allem jahrzehntelanger Frieden und nachhaltiger Wohlstand für die Menschen. „Zwei Drittel aller deutschen Exporte gehen in EU-Staaten. Die einheitliche Rechtslage erleichtert die Schaffung von Arbeitsplätzen“, erklärte Fandrich. „Deutschland bekommt effektiv mehr durch die EU, als es selbst an Mitteln gibt“, bestätigte Rolf Kramer.

Die Sozialdemokraten wollen nun dafür sorgen, dass die Gremien der Stadt Diepholz mit den anderen Ratskollegen das Informationszentrum ebenfalls kennen lernen und es bei der Arbeit unterstützen.