Eine Abschaffung der Saisonkarte im Diepholzer Freibad wird es mit den Sozialdemokraten nicht geben, erklärte SPD-Fraktionssprecher Manfred Albers. In einem Gutachten war der Vorschlag unterbreitet worden, den Betrieb der Bäder zu verändern, die Eintrittspreise zu erhöhen und die Saisonkarte abzuschaffen. Das Maßnahmenbündel soll den städtischen Haushalt um insgesamt 35.000 € entlasten.

Die Sozialdemokraten wollen dafür sorgen, dass vor allem Kinder und Jugendliche auch in Zukunft die Möglichkeit haben, das Freibad nach ihren Bedürfnissen nutzen zu können. Patricia Staebener (SPD) machte als Mitglied des Sozialausschusses darauf aufmerksam, dass Kinder und Jugendliche mitunter völlig andere Ansprüche und Nutzungsgewohnheiten in Bezug auf das Freibad haben als Erwachsene. „Das ohnehin schon dünne Angebot für Jugendliche in der Kreisstadt wird weiter an Qualität verlieren. Gerade in den Sommerferien ist es nichts ungewöhnliches, das Kinder und Jugendliche das Bad auch drei oder vier mal am Tag zu besuchen,“ so Staebener. Eine Inanspruchnahme von 10er- oder 20er-Karten in diesem Zusammenhang wird nach Einschätzung der Sozialdemokraten keine Alternative sein.


Der SPD-Vorsitzende Ingo Estermann wies das Vorgehen der Ratsmehrheit als taktisches Manöver zurück. Eine Erhöhung des Preises um 100 Prozent, wie in den Reihen der CDU diskutiert wird oder gar um 150 Prozent wie von der FDP gefordert, lehnen die Sozialdemokraten energisch ab. „Wer die Preise für die Saisonkarte in diesem Umfang erhöhen will, macht sie kaputt. Dieses Angebot soll nur den Anschein bewahren. Kinder und Jugendliche werden die Verlierer sein, weil viele Eltern das dann nicht mehr leisten können,“ so Estermann.


„Wenn es der Mehrheit wirklich um die Sicherung der Finanzen ginge, bräuchte sie nur die Grundsätze der Haushaltswirtschaft beherzigen. Maßlose Preiserhöhungen auf der einen und das Aussitzen der notwendigen Aufgaben auf der anderen Seite, bringen die Stadt nicht voran,“ so Albers abschließen