Im März 2009 ist die UN-Behindertenrechtskonvention in Kraft getreten. Die
Bundesrepublik hat die Verpflichtung übernommen, die UN-Konvention umzusetzen.
Dies bedeutet, dass jedes Kind einen Rechtsanspruch auf
gleichberechtigten Zugang zum Unterricht an einer Grundschule und weiterführenden
Schule haben soll und kein Kind aufgrund von Behinderung vom allgemeinen
Bildungssystem ausgeschlossen werden darf.

„Eltern fragen in Diepholz zu Recht nach inklusiven Schulangeboten. Wir wollen das Kindern und Eltern an zunächst mindestens einer Schule ermöglichen und wissen, dass das nur gemeinsam mit dem fachlichen Wissen vieler Beteiligter geht“, betont SPD-Vorsitzender Ingo Estermann.
Um sich über Umsetzungswege zu informieren besuchten Sabine Hirtler, Patricia Staebener, Manfred Beste, Manfred Albers, Ingo Estermann und Karl Dinkel für die Sozialdemokraten den Wittekindshof in Bad Oeynhausen und führten ein Gespräch mit Ressortleiter Reiner Breder. Der Wittekindshof ist eine Diakonische Stiftung, deren Betrieb und Angebot auch Förderschulen mit den Schwerpunkten geistige, körperliche und motorische Entwicklung umfasst. Gemeinsam mit einer städtischen Grundschule in Bad Oeynhausen entwickelt die Einrichtung als Vision die Entwicklung einer inklusiven Schule und wird dabei vor Ort auch politisch unterstützt.
Reiner Breder machte deutlich, dass die Einrichtung eines inklusiven Angebots Schritt für Schritt erfolgen müsse und seitens der Kommune finanzielle Unterstützung beinhalte – eine Voraussetzung, die in Bad Oeynhausen parteiübergreifend möglich war. Die inklusive Schule wird als Ganztagsschule dort so organisiert, dass zunächst eine Förderung der Begegnung von behinderten und nicht-behinderten Kindern stattfindet. In gemeinsamer Vorbereitung wurde zwischen allen Beteiligten erarbeitet, in welchen bestimmten ausgewählten Unterrichtsfächern gemeinsames Lernen stattfinden kann. Dazu verstärken die Mitarbeiter der Förderschule die Lehrer der allgemein bildenden Schule. Ansonsten soll gemeinsames Spielen und feiern im Alltag den Schulalltag ausfüllen, so dass alle Schüler sich mit ihren gegenseitigen Stärken voneinander profitieren.

„Da wo gemeinsames Lernen stattfindet, werden die Klassen geteilt, so dass die Gruppen insgesamt kleiner werden und die Förderung der Schüler intensiver werden kann“, betonte Breder gegenüber den Sozialdemokraten als eine Voraussetzung. Mit dem gewonnenen Wissen dieses Besuchs wird die Diepholzer SPD nun die Beratung bei der Stadt Diepholz einfordern. „Die Umsetzung ist eine große Herausforderung wird und wird auch nicht in jeder Situation die passende Lösung bieten. Entscheidend ist aber, dass wir vor Ort anfangen“, so Ratsfrau Patricia Staebener.