Ein wissenschaftlich fundiertes Konzept zur Sanierung des Dümmers liegt seit 1983 vor: Das Limnologische Gutachten Dümmersanierung von Professor Dr.Wilhelm Ripl, erstellt im Auftrag des Hunte Wasserverbandes. Nun ist es an der Zeit, dass die Landespolitik dieses Sanierungskonzept vollständig umsetzt und nicht schon nach den ersten Schritten wie Gülleverwertungsmaßnahmen, Optimierung der Kläranlagen und Bornbachumleitung, stehen bleibt. Auch die Flüsse umliegender Gemeinden, insbesondere in der Stadt Diepholz, sind von der Wasserqualität am Dümmer betroffen. Vor allem müssen die Maßnahmen im Dialog mit den Menschen und parallel durchgeführt werden, damit nicht zu viel Zeit verloren geht. Um nach einem ersten Besuch im niedersächsischen Landtag die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen zu erläutern, begrüßten die SPD-Vorsitzenden aus Diepholz und Lemförde, Ingo Estermann und Heiner Richmann mit dem Landratskandidaten Cord Bockhop, Abgeordnete der SPD-Landtagsfraktion unter Leitung des umweltpolitischen Sprechers Detlef Tanke zu einer Dümmer-Expedition mit Segelboot.

Ebenfalls begrüßt werden konnten Vertreter vom Unterhaltungsverband Hunte, Natur- und Umweltschutzvereinigung Dümmer See e.V. sowie dem Naturschutzring Dümmer e.V. Während das Segelboot von Lembruchs Bürgermeisterin Margarethe Schlick sicher gesteuert wurde, informierte Kreisnaturschutzbeauftragter Dieter Tornow die Abgeordneten zunächst über die ökologischen Folgen und Ursachen von Nährstoffeinträgen in den Dümmer. Professor Dr. Winfried Schröder, Vorsitzender des Diepholzer Agenda 21 Fördervereins, begründete im Anschluss, warum nach der Bornbachumleitung der nächste Teil der „technischen“ Dümmersanierung, der Schilfpolder, errichtet werden müsse. Als wichtigste Form der Ursachenbekämpfung nannten er und Dieter Tornow die Umorientierung der Landnutzung im Einzugsgebiet der Hunte an nachhaltigeren Kriterien und begleitenden Maßnahmen wie Gewässerrandstreifen und die Wiedervernässung von Bachauen zur Reduktion der Nährstoffeinträge aus den Zuflüssen der Hunte. Es dürfe zum Wohl von Natur, Mensch und Tourismus, nicht sein, mit der Einleitung dieser Maßnahmen noch Jahre zu warten. Als entscheidenden Beitrag befürworteten alle Anwesenden eine deutliche Ausweitung des Monitorings zur Datensammlung, damit alle den Dümmer belastenden Nährstoffquellen optimal lokalisiert werden können.
Mit vielen Eindrücken und dem Versprechen klarer Aussagen verließen die Landtagsabgeordneten den Dümmer und bereiten als nächsten Schritt nun eine parlamentarische Behandlung im Landtag vor.