Die Diepholzer SPD ist weiterhin besorgt über die Situation am Dümmer und seinen katastrophalen Auswirkungen auf die Diepholzer Gewässer und appelliert an die SPD-Landtagsfraktion: Umsetzung des 16-Punkte-Plans weiterhin unterstützen und durch regionales Nachhaltigkeitskonzept sowie Intensivierung von Monitoring und Forschung ergänzen.

Die Diepholzer Sozialdemokraten befassen sich auch in der Sommerpause mit der kritischen ökologi-schen Situation in der Dümmer-Region. Politisch unstreitig ist die Forderung nach konsequenter Umsetzung des 16-Punkte-Planes. „Hierbei ist insbesondere zu klären, ob mehrere kleine Schilfpolder oder die konsequente, alle Fließgewässer berücksichtigende Anlage von Gewässerrandstreifen den ggf. am Flächenankauf scheiternden Schilfpolder ersetzen könnte und dies möglicherweise eine nachhaltigere Maßnahme ist“, betont SPD-Parteivorsitzender Ingo Estermann. „Herr Kollege Ripl hat in seinem Gutachten vor gut 30 Jahren schon gemahnt, dass Polder und Bornbachumleitung noch nicht den eigentlichen Ursachen des Dümmer-Problems gelten“, erinnert Ratsherr Professor Dr. Winfried Schröder (SPD). Beide Maßnahmen seien keine Alternative zur nachhaltigen Landbewirtschaftung, sondern technische Maßnahmen mit dem „Mangel […], sich nicht mit den Ursachen zunehmender Eutrophierung des Dümmers, sondern mit den Folgen zu beschäftigen“ (Ripl 1983). „Deshalb plädieren wir Sozialdemokraten dafür, dass in der Region eine Nachhaltigkeitswende eingeleitet wird. Viele an die Politik gerichtete praktische Vorschläge hierfür enthält eine gerade vorgelegte Studie zur Umwelt- und Klimaschutzpolitik des Landes Niedersachsen“, stellt Professor Schröder fest. Den größten Beitrag zur Reduktion von Treibhausgasemissionen liefert der Studie zufolge der Schutz von Moorflächen. Die Umsetzung dieser und anderer Maßnahmen sollten durch landwirtschaftliche Beratung, Anpassung des Konsumverhaltens an eine gesunde und klimafreundliche Ernährungsweise sowie Monitoring und Begleitforschung flankiert werden. Es bestehen Kenntnislücken über die Giftigkeit der Cyanobakterien sowie ihre Beeinflussung durch Klimawandel, in Gewässer eingeschwemmte Pestizide und das Mengenverhältnis von Phosphor zu Stickstoff. „Monitoring und Forschung zur Dümmer-Problematik müssen darauf ausgerichtet werden, diese und andere Kenntnislücken zu schließen, ohne dass dies zur Verzögerungen bei der Umsetzung des 16 Punkte Plans führt. Seine Umsetzung darf jedoch auch nicht dazu führen, das Suchen nach neuen Erkenntnissen und auf die Problemursachen gerichtete Maßnah-men zu verhindern“, sind sich die SPD-Ratsherren Estermann und Schröder einig.