Seit dem Regierungswechsel wurden auf Landesebene erste Reformmaßnahmen eingeleitet:

Dialogforum „Gymnasien gemeinsam stärken“ gestartet
Seit Juni wird mit den Bildungsakteuren diskutiert, wie Schülerinnen, Schüler und Lehrkräfte an Gymnasien entlastet und diese wichtige Schulform dadurch weiter gestärkt werden kann. Folgende Fragen werden diskutiert:
• ob das Abitur nach 13 Jahren wieder eingeführt werden sollte (G9) oder ob es beim Abitur nach zwölf Schuljahren (G8) unter verbesserten Rahmenbedingungen bleiben sollte,
• ob neue Formen der Leistungsüberprüfung sowie eine Reduzierung der Abiturprüfungsfächer in der gymnasialen Oberstufe dazu geeignet wären, einen zu hohen Leistungsdruck in dieser Schulstufe zu vermeiden und
• ob und wie die Lehrpläne (Kerncurricula) überarbeitet werden sollten angesichts von Hinweisen auf eine zu große Fülle und Verdichtung des Lernstoffs.
Ergebnisse werden im Frühjahr 2014 erwartet.

Schulgesetz geändert: Kleinere Gesamtschulen möglich und Integrierte Gesamtschulen kehren zurück zu G9
Am 1. August 2013 ist die Novelle des Niedersächsischen Schulgesetzes in Kraft getreten, wonach die Gründung kleiner Gesamtschulen in Niedersachsen künftig erleichtert wird: Die bisherige Vorgabe der Fünfzügigkeit wurde auf eine Vierzügigkeit abgesenkt, in Ausnahmefällen können auch dreizügige Gesamtschulen genehmigt werden. Außerdem wurde das Schulgesetz dahin gehend verändert, dass an den Integrierten Gesamtschulen und den jahrgangsgegliederten Kooperativen Gesamtschulen nun weiterhin das Abitur nach neun Jahren möglich ist.

1 Stelle mehr für „neue“ Integrierte Gesamtschulen
Zusätzlich zu der bisher geplanten Lehrerversorgung werden die seit 2009 in Niedersachsen errichteten Integrierten Gesamtschulen jeweils mit einer zusätzlichen Stelle versorgt. Die Schulen können ihren Ganztagsbetrieb auf diese Weise mit 24,5 Stunden erweitern und damit ihre bisher zur Verfügung gestellten Ressourcen nahezu verdoppeln

Rechtsstreit um Honorarverträge gelöst
Das Land und die DRV haben eine Vereinbarung über die einvernehmliche Abwicklung des laufenden Betriebsprüfungsverfahrens geschlossen. Demnach sollen sozialgerichtliche Rechtsstreitigkeiten beigelegt und künftig vermieden werden. Es herrscht endlich arbeits- und sozialrechtliche Klarheit für alle Beteiligten. ca. 12 Mio. Euro an Nachzahlungen: Diese Mittel sind in der mittelfristigen Finanzplanung der Niedersächsischen Landesregierung bereits eingeplant.

Handwerk mit rund 8 Millionen Euro unterstützt
Mit einem Landesanteil von rund 8 Millionen Euro hat Niedersachsen im Jahr 2013 das Handwerk im Land unterstützt. Insgesamt sprach das Niedersächsische Kultusministerium mit den noch ausstehenden Bewilligungen 13 Maßnahmen zur Modernisierung von Werkstätten in den überbetrieblichen Bildungsstätten des Handwerks aus. Die Mittel stammen aus dem auslaufenden EFRE-Programm und umfassen ein Gesamtfördervolumen von rund 29 Millionen Euro.

MK sichert Projekt zur Sprachenförderung für Niedersachsen
Angehende Lehrkräfte werden künftig dazu befähigt, die für den Bildungserfolg so notwendige Sprachenförderung in jedem Unterrichtsfach umzusetzen. Das Kultusministerium ergänzt die Projektmittel des Mercator-Instituts in Höhe von 1,25 Millionen mit weiteren 670.000 Euro. Neun lehrkräftebildende Hochschulen in Niedersachsen beteiligen sich daran, die Entwicklung eines strukturierten schulformspezifischen Qualifizierungsangebots in den Bereichen Sprachenförderung und Deutsch als Zweitsprache für Lehramtsstudierende aller Fächer voran zu bringen. Niedersachsen ist das erste und einzige Flächenland in diesem Projekt!

Berufsschulen im ländlichen Raum gestärkt
Das Budget von Teilzeitberufsschulen mit kleinen Klassen von 7-13 Schülern wird von 62,5% auf 80% erhöht. Diese Zwischenlösung ist notwendig, weil für einzelne Berufe die Schülerzahlen an den berufsbildenden Schulen so stark zurückgegangen sind, dass ganze Ausbildungsgänge gefährdet sind. Für die Landesregierung ist die Aufrechterhaltung eines breiten berufsbildenden Angebotes im ländlichen Raum aber wichtig. Dafür müssen voraussichtlich ca. 100 Vollzeitlehrereinheiten eingesetzt werden.

Verbesserung für Lehrkräfte im Vorbereitungsdienst
Rückwirkend zum 25.01.2013 müssen die Referendarinnen und Referendare für das Lehramt an Gymnasien, die ihre Ausbildung an einer IGS absolvieren, den Ausbildungsunterricht nicht mehr mindestens ein halbes Jahr an einem Gymnasium erteilen. Sie können nun die Ausbildung vollständig an einer IGS absolvieren. Auf Antrag besteht weiterhin die Möglichkeit, für ein halbes Jahr an ein Gymnasium zu wechseln.

Mehr Geld für jüdische Gemeinden
Die Niedersächsische Landesregierung erhöht ab 2014 den Zuschuss an den Landesver-band der Jüdischen Gemeinden von bisher 1,361 Millionen Euro auf 2,318 Millionen Euro. Auch die Förderung des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden von Nieder¬sachsen wird angehoben: von derzeit 327.000 Euro auf dann 375.000 Euro.