Fraktion und Vorstand der SPD Diepholz haben anlässlich ihrer gemeinsamen Klausursitzung am 19. April ihr AKTIONSPROGRAMM 2013 mit den Schwerpunkten Bildung / Soziales, Stadtentwicklung und Nachhaltigkeit verabschiedet.

Im Vorfeld der Klausursitzung hat die Landesregierung bestätigt, noch vor der Sommerpause die Vorranggebiete für Torfabbau aus dem Landesraumordnungsprogramm zu streichen. Die intensive Landwirtschaft auf Moorböden soll reduziert werden, um Moore als natürliche Kohlenstoffspeicher und Schwerpunkte der Biodiversität zu sichern.

„Ferner soll ein Großschutzgebiet Norddeutsche Moorlandschaft für nachhaltige regionale Entwicklung eingerichtet werden“, berichtet Ratsherr Professor Dr. Winfried Schröder anlässlich der Klausursitzung der SPD Diepholz am 19. April. Und W. Schröder ergänzt: „Diese Neuausrichtung der Landwirtschafts- und Umweltpolitik in Niedersachsen trifft zusammen mit dem Ziel, die derzeit bundesweit 15 Biosphärenreservate um eine Moorlandschaft zu ergänzen.“
„Wir Sozialdemokraten werben seit Jahren dafür, dass die Politik der Bevölkerung und den Verbänden des Naturschutzes und der Landwirtschaft in der Diepholzer Moorniederung in angemessenem Rahmen Möglichkeiten gibt, bei der Frage mitzureden, ob die Einrichtung eines Biosphärenreservates angestrebt werden soll. Das muss jetzt politisch entschieden werden, denn die Zeit ist reif“, bekräftigt Ingo Estermann, SPD-Parteivorsitzender in Diepholz.
Der SPD-Fraktionsvorsitzende Manfred Albers weist ergänzend darauf hin, dass „sich auch andere niedersächsische Landkreise mit Moorlandschaften vor eine solche Entscheidung gestellt sehen könnten. Der Landkreis Diepholz sollte sich dafür entscheiden, Kandidat für ein Biosphärenreservat zu werden. Danach dürfte auf Landesebene entschieden werden, welcher Kandidat als Biosphärenreservat in Frage kommt.“
Biosphärenreservate sind Modellgebiete für die Verwirklichung der 1992 zunächst im Weltmaßstab formulierten Ziele der Agenda 21, erklärt Professor Schröder: „Das, was Nachhaltigkeit bedeutet, wird derzeit weltweit in rund 600 Biosphärenreservaten von dort lebenden und wirtschaftenden Menschen mitbestimmt und ausprobiert. Es wäre schön, wenn eine niedersächsische Moorlandschaft bald dazugehört. Denn Biosphärenreservate sind Modelle der Bürgerbeteiligung in Sachen Nachhaltigkeit. Hierbei ist es wichtig zu lernen, dass nachhaltige Landnutzung nicht alleine die Sache von Politik und Landwirtschaft ist, sondern auch die von jedem Einzelnen.“