Die SPD-Fraktion hatte in der Sitzung des Ausschusses für Stadtentwicklung, Planung und Umwelt am 24. April beantragt, die Stadtverwaltung Diepholz möge Initiativen ergreifen, preiswerten Wohnraum in jeweils angemessener Größe und Ausstattung für z.B. kinderreiche Familien, Alleinerziehende, Alleinstehende und Studierende bereitzustellen. Daran knüpfte sich eine z.T. hitzige Debatte an, die darin gipfelte, dass die Mehrheitsfraktionen von CDU und FDP den SPD-Antrag geschlossen ablehnte.

In der Aussprache zum Antrag legte der SPD-Fraktionsvorsitzende Manfred Albers detailliert dar, dass sich der Antrag schlüssig aus den im vorangegangenen Tagesordnungspunkt vorgetragenen Prognosen zur zukünftigen Stadtentwicklung ableiten lasse. Frau Strack vom Planungsbüro NWP/re.urban aus Oldenburg hatte ausgeführt, dass der Wohnstandort Diepholz bis 2030 bei 1-2 Personenhaushalten einen Anteil von 80% erreichen werde. Auch Bauamtsleiter Gregor Korte bestätigte den Bedarf nach mehr kleinen Wohnungen, warnte in diesem Zusammenhang aber vor Zuzügen südosteuropäischer Arbeiter aus der südoldenburgischen Fleischindustrie.
"Beschämend, wie die Diskussion plötzlich umschlug und sich auf die Gefahr des Zuzugs sozialer Randgruppen konzentrierte," so Manfred Albers. "Mit Stimmungsmache gegen sozial Schwache werden wir die notwendigen Anpassungen, die sich aus dem demographischen Wandel ergeben, nicht bewältigen können," so Manfred Albers weiter. Mit dem SPD-Antrag sollen Initiativen ergriffen werden, Bevölkerungsgruppen wie Alleinerziehende, Alleinstehende und Studierende, aber auch kinderreiche Familien bei ihrer Suche nach bezahlbarem und passenden Wohnraum helfen könnten. Dass hier Handlungsbedarf besteht, haben die Sozialdemokraten auch in vielen Gesprächen mit auf den Weg genommen.
Ratsfrau Marta Sickinger (SPD) weist in diesem Zusammenhang darauf hin, dass die Mehrheitsfraktionen CDU/FDP im Interesse der in Diepholz lebenden Menschen bis zur endgültigen Entscheidung im nichtöffentlichen Verwaltungsausschuss ihr Abstimmungsverhalten noch einmal überdenken sollten.