Die Delme-Werkstätten sind ein Werkstättenverbund für Menschen mit Behinderung in den Landkreisen Diepholz, Oldenburg und der Stadt Delmenhorst. Vordergründig gilt der Aspekt der Rehabilitation und Beruflichen Bildung im Zusammenhang mit der Gestaltung der Arbeitsplätze als Zielsetzung. Qualität und Termintreue haben bei der Delme die höchste Priorität. Nach diesem Leitsatz arbeiten knapp 1300 Menschen mit Behinderung und 380 Mitarbeitende in 17 unterschiedlichen Produktions- und Dienstleistungsbereichen. Als ein gemeinnütziger Arbeitgeber muss die Delme den gleichen Anforderungen gerecht werden, wie auch Unternehmen des ersten Arbeitsmarktes.

Anke Kramer, Manfred Beste, Karl Dinkel, Ingo Estermann vom Vorstand der Diepholzer SPD sowie der frühere Bundestagsabgeordnete Rolf Kramer trafen sich in den Delme-Werkstätten am Standort Sulingen mit der Geschäftsführerin Nahid Chirazi, dem Betriebsleiter der Betriebsstätte Sulingen Klaus Müller und Andrea Waschko-Märtens aus dem Sozialen Dienst, um zu diskutieren was Inklusion im Bereich der Arbeitswelt bedeutet.

Im Gespräch zum Thema Inklusion

Ist Inklusion im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention immer einhergehend mit der schrittweisen Auflösung der Einrichtungen umzusetzen?

In der Diskussion ergaben sich zwei Ansätze, die politisch diskutiert werden sollten: Die Gesetze müssen so geändert werden, dass ein Mensch mit Beeinträchtigung, der aus einer Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WfbM) den Schritt in den ersten Arbeitsmarkt gegangen ist, leichter den Weg zurückgehen kann, falls es ungeplante Schwierigkeiten gibt. Auch gaben die Gesprächspartner der Delme zu bedenken, dass viele Unternehmen mit der Übernahme von Menschen mit Beeinträchtigung Hemmnisse haben, weil ein besonderer Kündigungsschutz gilt. Beide Faktoren zusammen gestalten einen Übergang in den ersten Arbeitsmarkt als schwierig, obwohl bei vielen Übergängen in ein sozialversicherungs-pflichtiges Beschäftigungsverhältnis die Zusammenarbeit hervorragend geklappt habe.
Ein weiterer Vorschlag ist, dass die Kooperation von Werkstätten und Schulen weiter intensiviert wird, um bereits im frühen Jugendalter gemeinsames Lernen und Arbeiten zu ermöglichen und Hemmnisse abzubauen.

Klar wurde bei dem Gespräch und der anschließenden Betriebsbesichtigung, dass bei aller Diskussion auf solche Einrichtungen nicht verzichtet werden können. „Im Gegenteil, bestehende wirklich gut funktionierende Strukturen dürfen nicht zu Lasten der Menschen mit Behinderung zerstört werden“, so SPD-Vorsitzender Ingo Estermann.