Die SPD-Fraktion im Rat der Stadt Diepholz ist weiterhin unzufrieden mit der schleppenden Entwicklung in der Innenstadt. "Es ist mehr als unbefriedigend, dass an zentralen Punkten der Stadt Stillstand oder gar Verfall kennzeichnend ist. Seit Monaten, zum Teil schon seit Jahren, geht es nicht voran. Darunter leidet die gesamte Innenstadt", so SPD-Fraktionssprecher Manfred Albers.

Der Ratsmehrheit aus CDU und FDP werfen die Sozialdemokraten Untätigkeit oder falsche Weichenstellungen vor. CDU und FDP nehmen nicht hinreichend Einfluss auf die Entwicklung der Innenstadt und nutzten die ohnehin beschränkten Möglichkeiten der Stadt nicht, um eine Verbesserung zu erzielen.
"Um ein Familienzentrum zu verhindern, konnten CDU und FDP die alte Stadtbücherei gar nicht schnell genug verkaufen," so der SPD-Vorsitzende, Ingo Estermann. "An die Umsetzung eines Konzeptes, dass die Stadt nach vorne bringt, war dieser Verkauf offenkundig nicht geknüpft". Estermann erinnert ferner daran, dass die Stadt Diepholz neben dem Planungsrecht und der Wirtschaftsförderung vor allem auch über das Eigentum an Flächen Einfluss auf die Entwicklung nehmen könnte. "Seit dem Verkauf des städtischen Gebäudes wurde noch nicht einmal das Schild "Stadtbibliothek" entfernt", beklagt die stellvertretende SPD-Fraktionsvorsitzende Sonja Syrnik. Welche Planungsabsichten und Verpflichtungen mit dem Erwerber vertraglich vereinbart wurden, wollen die Sozialdemokraten jetzt ergründen. "Wir werden uns die Verträge genau anschauen", so Manfred Albers. "Wir werden es CDU und FDP nicht einfach durchgehen lassen, die Möglichkeiten der Stadt einfach aus der Hand zu geben oder nicht zu nutzen und dann auf das freie Spiel des Marktes zu verweisen."