Im Jahr 2013 wurde der Stadt Diepholz eine Entwicklungsstudie zur Innenstadt vorgestellt. Die Diepholzer SPD greift nun mehrere Punkte mit Anträgen auf. Außerdem übt sie generelle Kritik am Fortschritt und Management bestimmter Innenstadt Projekte. Sehr viele Flächen und Grundstücke im Bereich Lange Straße Nord befinden sich zu großen Teilen in der Hand eines privaten Investors.
Insbesondere der Bereich Lange Straße Nord macht aus Sicht der Partei einen wirklich verwahrlosten und wenig ansprechenden Eindruck. „Das ärgert viele Bürger, Besucher der Stadt und uns“, betont Fraktionsvorsitzender Manfred Albers.

„Wir meinen, dassdie Planungen künftig nicht als rein private Angelegenheit behandelt werden dürfen. Im Herzen der Stadt kann man politisch nicht so tun, als wenn das einen nichts angeht. Konsequenzen der letztjährigen Studie werden bisher weder thematisiert noch in irgendeiner Weise berücksichtigt. Da hoffen wir auf ein Umdenken der aktuellen Ratsmehrheit aus CDU/FDP“, verdeutlicht Ratsherr und SPD-Vorsitzender Ingo Estermann.

Der aktuelle Stand der Projekte des privaten Investors soll nach dem Antrag im Fachausschuss erstmals öffentlich vorgestellt werden. Aber ein möglicher Baubeginn im Bereich der ehemaligen Fahrschule reicht nicht. Hauptproblematik und daher Mittelpunkt des Antrags ist aus Sicht der SPD, dass es für den Bereich Lappenberg mit seinen angrenzenden Flächen zur Langen Straße Nord offenbar keine erfolgversprechenden Ideen gibt. Bisher hieß es, die Grundstückszuschnitte seien zu klein. Nun ist fast die gesamte Fläche in einer privaten Hand, es mangelt jedoch anscheinend immer noch an Perspektiven.„Die Ansiedlung von Handel ist offenbar schwierig. Es ergeben sich unter Umständen grundsätzlich neue Nutzungsfragen,was geklärt werden muss. Die Frage ist, welche Konzepte in diesem Bereich tragend sein könnten. Und was zum Beispiel gar nicht geht, wäre womöglich noch ein Supermarkt“, ist sich Ratsfrau und stellv. Fraktionsvorsitzende Sonja Syrnik sicher.
Die Entwicklungsstudie zur Innenstadt mahnt daher neben anderen Punkten ein städtebauliches Konzept für den Bereich Lappenberg an. Dem folgend beantragt die SPD einen städtebaulichen Entwurf sowie die ergänzende Begleitungdurch ein professionelles Projektmanagement. Projektträger könnte die Wirtschaftsförderung der Stadt Diepholz sein. „Sie sollte Verbindung mit Fachleuten herstellen, die solche oder ähnliche Probleme schon in anderen Städten begleitet haben“, so Ratsfrau Ljiljana Zeisler.

Mit einem weiteren Antrag nimmt die Partei Bezug auf einen anderen Punkt der Innenstadtentwicklungsstudie. „Dort wird von den Experten vorgeschlagen, die attraktive Verweil- und Aufenthaltsqualität zu verbessern, da man Innenstädte nicht nur als Raum zum Erreichen von Geschäften ansehen dürfe“, erklärt Ratsherr Bernt Streese, Vorsitzender des Ausschusses für Wirtschaft und Finanzen. Der SPD-Antrag will auf die mit großem Engagement vor allem von der Fördergemeinschaft durchgeführten „Ab in die Mitte“ Aktionen aufbauen: „Die Stadt Diepholz erhöht die Aufenthaltsqualität in der Innenstadt. Hierzu sind eigene Anstrengungen der Stadt notwendig. Nach Möglichkeit sollten die Grundeigentümer und Gewerbetreibenden in der Innenstadt, in diesen Prozess einbezogen werden und eigene Beiträge mit Unterstützung der Stadt realisieren.“ Die Partei hofft lt. Mitteilung zudem bei Entscheidungen künftig Unterstützung für eindeutige Fristen zu finden, die klarstellen bis wann man etwas umzusetzen habe. Zudem bekräftigt die SPD ihre Forderung nach neuen Konzepten für das Alte Rathaus. „Dass der Gastronomiebetrieb in der immerhin städtischen Immobilie mitten im Sommer über längere Zeit komplett schließt, kann man keinem mehr erklären und stellt uns jedenfalls nicht zufrieden“, kritisiert Ratsfrau Dagmar Brinkmann.