Schon in der Vergangenheit hatten die Sozialdemokraten wiederholt den Austausch mit Constantin von Kuczkowski von Industrie- und Handelskammer (IHK) Hannover gesucht. In der vergangenen Woche besuchte eine Delegation der SPD-Stadtratsfraktion mit seiner Unterstützung die Stadt Celle. Anregungen statt Resignation war das Motto. „Die Belebung und Stärkung der Innenstadt lässt uns keine Ruhe. Wir wollen auch die Aufenthaltqualität und die Attraktivität der Angebote erhöhen“, erklärte der Vorsitzende der Vorsitzende SPD-Stadtratfraktion, Manfred Albers. „Man muss das Rad nicht neu erfinden, wenn man bereit ist, über den Tellerrand zu schauen“.

In der Stadt Celle gibt es natürlich ähnliche Entwicklungen und Schwierigkeiten in der Innenstadt, wie andernorts auch. Der Wandel der Kaufgewohnheiten und die Herausforderungen des Internets zeigen auch hier Wirkungen. In Celle gibt es seit 2014 allerdings „Lokalhelden“, einen Wettbewerb zur Stärkung der Innenstadt. Originelle Geschäftsideen aus dem Einzelhandel und der Gastronomie werden gesucht, gefunden, prämiert, begleitet und umgesetzt. Tobias Hannemann und Michael Retzki von der IHK Celle stellten den Diepholzern die „Lokalhelden“ vor

„Es ist wirklich stark, wie in Celle nachhaltige Erfolge erzielt werden“ erklärte die Vorsitzenden des Wirtschaftsausschusses, Sonja Syrnik (SPD) nach dem Besuch. Sie erklärte, dass die IHK in Partnerschaft der örtlichen Geldinstitute und Presse sowie der Stadt, der Wirtschaftsförderung und der Fördergemeinschaft diesen Wettbewerb alle zwei Jahre organisiert. Bei den bislang durchgeführten drei Wettbewerben haben sich seit 2014 zwischen 10 und 20 Teilnehmer beworben. Fünf Geschäftsideen wurden umgesetzt und sind nach wie vor am Markt. Einer der Sieger von 2014, setzt mit seinem Laden auf Genuss und Entschleunigung. Er machte deutlich, wie wichtig für ihn war, dass seine Idee und sein Businessplan der kritischen Bewertung von Fachleuten standhalten konnten und in welchem Maß er von der professionellen Begleitung profitiert habe.

Der Wettbewerb läuft über zwei Phasen von jeweils 4-5 Monaten. Zunächst geht es in der Bewerbungsphase um eine Ideenskizze. Danach wird die Geschäftsidee auf Herz und Nieren geprüft und ein Businessplan erstellt. Bernt Streese (SPD) machte als Mitglied der Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Stadt Diepholz (WISTA) deutlich, dass die Stadt Diepholz von Celle lernen kann. „Wir wären in Diepholz gut beraten, wenn wir uns mit dem Celler Konzept näher beschäftigen würden. Der Finanzrahmen ist gemessen am Erfolg wirklich überschaubar“, so Streese.