Die Diepholzer Sozialdemokraten haben sich vor Beginn der Sommerpause mit einer Nachlese der Auftaktveranstaltung zum Innenstadt-Förderprogramm Aktive Stadt- und Ortsteilzentren beschäftigt.

Das Fazit der Sozialdemokraten fällt zweigeteilt aus und sie sehen Bedarf für eine Nachjustierung. Positiv war die Deutlichkeit, so die SPD in einer Mitteilung, dass das Programm bei Projekten nicht genutzt werden kann, um im Zuge des Immobilienbooms Grundstücke zu Höchstpreisen zu verkaufen. Der amtlich festgestellte Gutachterwert ist der entscheidende Maßstab.

Allerdings hätten die Sozialdemokraten erwartet, dass ein konkretes Zielbild, welches man als Stadt anstreben könnte, in die Diskussion gebracht wird. „Die Frage ist, wie das Spannungsfeld zwischen reinen Wohnen und geschäftlichen Aktivitäten austariert werden kann und welche Mischung Zukunft hat“, so Ratsherr und Wista Mitglied Bernt Streese. Veränderte Kundenerwartungen und der gesellschaftliche Wandel bewirken, dass sich der stationäre Handel zu einer begehbaren Erlebniswelt entwickelt. Umsatzerwartungen der Händler, die Renditeerwartungen der Vermieter und die Interessen der Stadt sind in Einklang zu bringen. Perspektivische Lagequalitäten können z.B. durch Investorenwettbewerbe nur nachhaltig entwickelt werden, wenn ein Zielbild über einen sinnvollen Sortiments-/ Branchen-/ Betriebstypenmix entworfen ist. „Sonst entwickelt man Baupläne, oder tauscht Grundstücke, ohne zu wissen, wo man wirklich hinwill“, so SPD-Vorsitzender Ingo Estermann. Die SPD sieht es als notwendig an, hierzu parallel weitere Experten hinzuzuziehen, damit die Kompetenzen vor Ort gestärkt werden und der Blick über den Tellerrand besser wird. Aus Sicht der Sozialdemokraten lag bei der Veranstaltung ein deutlicher Fokus auf der Bahnhofstraße. Natürlich kann man die Bahnhofstraße einzubeziehen, aber die allererste Priorität hat für uns die Lange Straße. Dazu gehören vor allem die Grundstücke, die durch die Stadt selbst gekauft wurden, äußert die SPD in einer Pressemitteilung.