Die SPD-Stadtratsfraktion Diepholz setzt sich für die Gesundheit und das Wohlbefinden der Kinder in der Stadt ein. Mit einem aktuellen Antrag fordert die Fraktion die Verwaltung auf, ein umfassendes Konzept zur kommunalen Prävention und Gesundheitsförderung zu entwickeln und umzusetzen.

Hintergrund des Antrags sind alarmierende Ergebnisse der Schuleingangsuntersuchungen in Diepholz. Diese zeigen, dass Kinder aus der Stadt in fast allen Bereichen unter dem Durchschnitt des Landkreises liegen. Besonders besorgniserregend ist die niedrige Quote an Kindern mit einem vollständigen U-Heft für die frühkindlichen Untersuchungen – lediglich 52 Prozent der untersuchten Kinder konnten ein solches Heft vorweisen.

"Diese Zahlen dürfen uns nicht kaltlassen. Wir müssen handeln, um die gesundheitliche Chancengleichheit in unserer Stadt zu verbessern", betont SPD-Fraktionsvorsitzender Ingo Estermann. Die Fraktion sieht den Handlungsbedarf nicht nur in der medizinischen Versorgung, sondern auch in der sozialen und sportlichen Integration der Kinder. Auffällig sei unter anderem, dass viele Kinder nicht in Sportvereinen aktiv sind oder gesundheitliche Einschränkungen wie Hörprobleme haben.

Um dem Problem strukturiert zu begegnen, könnte sich Diepholz am Programm "KontextCheck - Kommunale Prävention und Gesundheitsförderung strategisch gestalten" beteiligen. Dieses Programm der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen/Bremen e. V. unterstützt Kommunen gezielt dabei, nachhaltige Strategien für die Gesundheitsförderung zu entwickeln. Eine Teilnahme an diesem Programm wäre sinnvoll, aber keine zwingende Voraussetzung für die Erstellung eines eigenen kommunalen Konzeptes.

"Gesundheitsförderung ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Von einer strategischen Verbesserung profitieren nicht nur die Kinder, sondern auch ihre Familien, Schulen und letztlich die gesamte Stadtgesellschaft", so der stellvertretende SPD- Ortsvereinsvorsitzende Tino Boubaris.