Untätigkeit und Aussitzen lösen keine Probleme!
Am 8. Mai öffnen sich im Freibad im Müntepark wieder die Tore. Die neue Freibadsaison steht vor der Tür, die Probleme sind die alten. Das sich der Sanierungsstau nicht von alleine auflöst, können die Diepholzer dann wieder mit eigenen Augen betrachten. Im Bädergutachten der Firma Altenburg vom Sommer 2009 war von einem Sanbirungsbedarf von 3,5 bis 4,2 Mio. € für das Freibad die Rede. Die CDU Ratsmehrheit verweigert seitdem eisern die Debatte um die Folgen aus dem Gutachten. "Jeder Arbeitnehmer, der sich so wie die CDU im Diepholzer Rat verhalten würde, müsste mit seiner Entlassung wegen Untätigkeit und Arbeitsverweigerung rechnen," erklärte SPD-Fraktionssprecher Manfred Albers.
Am Ende der vergangenen Freibadsaison hatten sich die Sozialdemokraten unter der sachkundigen Führung von Harald Bräuninger, Bereichsleiter technischer Betrieb bei den Stadtwerken, und Marc Kremping, Betriebsleiter Bäder, Detailinformationen zum Sanierungsbedarf geben lassen. Der hohe Sanierungsstau im technischen und baulichen Bereich führt zu hohen Betriebskosten und sinkender Attraktivität. Das Gutachten sieht "gravierende negative Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaftlichkeit". Weder der Haushaltsplan der Stadt noch der Wirtschaftsplan der Stadtwerke sehen die notwendigen Finanzmittel für das Freibad vor, kritisierte der Vorsitzende des Finanzausschusses Bernt Streese (SPD) die gegenwärtige Haltung der Ratsmehrheit.
Im Umkleidebereich hilft man sich so gut es geht, durch das Schließen von Teilbereichen und das "Ausschlachten" des Altbestandes, um so Ersatzteile zu gewinnen. Im Maschinenhaus wird deutlich, das viele technische Bauteile vor dem Laufzeitende stehen. Ersatz ist vielfach nicht mehr zu beschaffen. Bauschäden, extreme Korrosion in den Schwallwasserkammern, zwei von drei Anlagen im Chlorraum sind abgängig, keine Ersatzteile, genau wie bei der Steuerungstechnik, bei Filteranlagen oder Pumpen. "Das Bad ist in die Jahre gekommen, aber die Mehrheit betreibt eine "Vogel-Strauß-Politik"," erklärte der Vorsitzende der SPD- Ingo Estermann.
"Im Freibad wird weiter auf Verschleiß gefahren. Die Substanz wird verzehrt, bis nichts mehr geht. Die Mehrheit hofft, dass es nicht vor der Wahl zum großen Knall kommt und will die Frage möglichst lange aussitzen. Wir fordern weiterhin die Sanierung des Freibades," Manfred Albers