Bildungsdesaster: In Diepholz gibt es keine Volle Halbtagsschule mehr
Die Diepholzer Sozialdemokraten verlegten ihre letzte Sitzung in die Mühlenkampschule. Annett Dreger , Rektorin der Grundschule, führte die Gruppe durch das Schulgebäude und erläuterte die ideenreiche Arbeit von Lehrkräften und Mitarbeitern.
Besonders beeindruckend waren die große Schulküche sowie der komfortabel ausgestatteten Motorikraum „Raum der Sinne“ mit viel Platz zum Entdecken, Verstehen und Fördern. Sehr gut sehen lasse konnte sich zudem die sehr vielfältig bestückte Bücherei. Rektorin Dreger betonte, dass etliches ohne das Engagement von Förderverein, Eltern und Lehrer in der Umsetzung nicht denkbar gewesen sei. Mit Besorgnis nahmen die Sozialdemokraten die Folgen der von der Landesregierung beschlossenen Abschaffung der Vollen Halbtagsschule auf. Durch diesen Beschluss fallen beispielsweise sämtliche Vertretungsreserven weg, die bisher durch Lehrerstunden abgedeckt wurden. Nun wächst der Druck, die Betreuung der Kinder bis 12:30 Uhr durch pädagogische Mitarbeiterinnen sicherzustellen, die ein kleines Honorar erhalten. Betroffen machten Berichte, wonach selbst in einer Kleinstadt wie Diepholz viele Kinder morgens kein Frühstück erhalten, oder manche im Winter keine entsprechende Kleidung tragen. Vielfach fehlt es an einfachsten Utensilien für den Unterricht. Selbstverständlich können Kommune und Schule nicht das ausgleichen, was in manchen Familien schief läuft. Trotzdem sind Möglichkeiten zum Fördern der Kinder in Kindergarten und Grundschule voll auszuschöpfen. Daher ist die bedarfsorientierte Einführung weiterer Ganztagsschulen in Diepholz in der nächsten Wahlperiode aus Sicht der SPD völlig neu zu diskutieren. Gemeinsam tauschte man sicher daher über praktische Mindestbedingungen aus, die eine erfolgreiche Einführung von Ganztagsschulen, trotz der schlechten Rahmenbedingungen des Landes, schon in anderen Städten möglich gemacht haben.