Mit einer Informationsveranstaltung unter dem haben Motto „Klimaschutz – gemeinsam nach vorne bringen“ haben die Fraktionen von SPD und Grünen im Rat der Stadt Diepholz den Versuch unternommen, die Zusammenarbeit in der Kreisstadt auf eine neue sachliche Ebene zu heben. Die ausdrückliche Einladung über Parteigrenzen hinweg fiel an diesem Abend auf fruchtbaren Boden. Vertreter aller Parteien im Rat waren genauso anwesend wie der neue Leiter des zuständigen Fachdienstes der Kreisstadt

SPD-Fraktionssprecher Manfred Albers machte in seiner Einführung deutlich, dass es in der Vergangenheit durchaus erfolgreiche politische Ansätze gegeben hatte. Diepholz war 2007 Klimaschutzgemeinde und hatte vorbildliche Initiativen wie das Energiesparförderprogramm umgesetzt. „Wir wollen aber nicht ständig zurückblicken, wir müssen nach vorne schauen.“ Er verwies auf einen einstimmigen Beschluss des Umweltausschusses vom Vortag, der Hoffnung auf einen Neustart im kommunalen Klimaschutz geben kann. „Jetzt geht es darum, dem Klimaschutz in Diepholz neuen Schwung und neue Kraft zu verleihen“ so Albers (SPD weiter.

Mitveranstalter Andreas Pawelzik, Fraktionssprecher der Grünen, bedankte sich bei Manfred Albers (SPD) für die Organisation der Veranstaltung und begrüßte zu Beginn eine Abordnung der Fridays for future, Diepholz. Paula Tabke machte für die Aktivisten deutlich, dass der Beschluss des Umweltausschusses vom Vortag zwar ein wichtiges Signal sei, aber nicht ausreiche. „Es geht uns darum, mit der Ausrufung des Klimanotstandes alle Entscheidungen des Rates unter einen Prüfungsvorbehalt zur Nachhaltigkeit zu stellen“, erklärte Paula Tabke.

Im zweiten Teil erläuterte Kathrin Klaffke als Klimaschutzmanagerin der Energieregion Hümmling, ihre Arbeit der vergangenen Jahre. „Die Umsetzung erster Maßnahmen und nicht die Beschreibung auch des letzten möglichen Lösungsansatzes entscheiden über den Erfolg“, so Klaffke. Ihre Ausführungen aus der Praxis stießen auf reges Interesse und führten zu vielfältigen Nachfragen. Vor allem die Verknüpfung von Klimaschutz und Bildungsarbeit, die vom Land Niedersachsen besonders geehrt worden war, stieß auf großes Interesse.

Im dritten Teil der von rund 30 Bürgern besuchten Abendveranstaltung stellten Anja Neuwöhner und Detlef Vagepohl, die Autoren des Klimaschutzkonzeptes der Stadt Diepholz, erstmalig ihre Arbeit der Öffentlichkeit vor. Sie machten auch deutlich, dass sie bei der Erstellung des Entwurfes im Jahre 2017 die notwendige Unterstützung durch den damaligen Bürgermeister, Dr. Thomas Schulze (FDP) nicht gespürt hätten. Mit der neuen Verwaltungsspitze und dem einstimmigen Beschluss des Umweltausschusses gibt es jetzt die Chance für einen Neustart. „Wir freuen uns auf die Überarbeitung des Klimaschutzkonzeptes und hoffen auf konkrete Vorschläge, um die vermeintlichen Schwachstellen auszubügeln“. Die Autoren machten aber auch deutlich, dass mit einem Masterplan für den Klimaschutz die Ziele noch einmal anspruchsvoller würden.

„Klar ist, die Einstellung eines Klimaschutzmanagers alleine wird nicht reichen“. Nach gut zwei Stunden anregender Information und angeregter Diskussion beendete Manfred Albers (SPD) die Veranstaltung mit einem optimistischen Ausblick für anstehende Entscheidungen und dem Hinweis auf die für Ende September anstehende Ratssitzung, bei der es mit Sicherheit wieder um den kommunalen Klimaschutz in der Kreisstadt geht.