So früh, wie selten, haben die Diepholzer Sozialdemokraten im Neuen Jahr die inhaltliche Arbeit aufgenommen. Bereits Mitte Januar hatte die SPD die Gesundheitsversorgung zum Thema gemacht und die sozialpolitische Sprecherin der SPD-Landtagsfraktion, Dr. Thela Wernstedt sowie den neuen SPD-Landtagsabgeordneten, Dennis True (Stuhr) und Bürgermeister Florian Marré zu einem fachlichen Austausch eingeladen. Für die Diepholzer SPD soll das Jahr 2023 das Jahr der Klärung werden, denn nach 2028 wird es in der Kreisstadt kein Krankenhaus mehr geben.

Vor knapp drei Jahren hatte der Rat der Stadt Diepholz, damals gegen die Stimmen der SPD, beschlossen, sich nicht für eine Zentralklinik im Landkreis Diepholz zu bewerben. Drei Jahre, in denen die künftige Gesundheitsversorgung in Diepholz in der öffentlichen Debatte kaum eine Rolle spielte. Eine interfraktionelle Arbeitsgruppe, die sich die SPD gut vorstellen kann, die den Prozess begleitet und unterstützt, gibt es bislang nicht.

„Die Äußerungen des Landrates Cord Bockhop vom Dezember zum Krankenhausstandort Diepholz machen uns große Sorgen“, erklärte der Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion Manfred Albers. „Man kann fast den Eindruck gewinnen, der Landrat ist raus. Mit der Entscheidung für Borwede gibt es für ihn scheinbar keine Verantwortung mehr für die Gesundheitsversorgung in der Kreisstadt“, so Albers weiter.

Dabei geht es um viel. Wie kann es gelingen, eine hochwertige medizinische Versorgung am Standort Diepholz zu sichern? Diese Frage stand deshalb auch im Zentrum der zweistündigen Arbeitssitzung. „Wir werden auf die Unterstützung des Landes genauso angewiesen sein, wie auf die Unterstützung des Landkreises Diepholz“, erklärte der Diepholzer SPD-Vorsitzende Torben Kohring. Ingo Estermann, SPD-Vorsitzender auf Kreisebene, sicherte den Diepholzern die Unterstützung der genau so zu, wie Dennis True, als sein Stellvertreter im UB.

Thela Wernstedt ließ sich mit großem Interesse über die Situation und Entwicklung am Gesundheitsstandort Diepholz informieren. Sie machte deutlich, dass das Land die Gesundheitsversorgung der Menschen in Niedersachsen auf ein neues Fundament stellen werde. Sowohl auf Landes- wie auf Bundesebene sei viel in Bewegung, erklärte Wernstedt. Für Diepholz sei die Schaffung eines regionalen Gesundheitszentrums eine durchaus realistische Perspektive. Sie stehe als Ansprechpartner auf Landesebene jedenfalls zur Verfügung.

Bürgermeister Marré machte deutlich, dass er im neuen Jahr die Arbeit auf Ratsebene mit den Fraktionen intensivieren werde, dass die Stadt aber alleine die Aufgabe nicht werde schultern können.

„Wir wollen realistisch bleiben, aber wir brauchen zeitnah Klarheit, was die Ziele für Diepholz angeht. Deshalb wird es im Verlauf des Jahres weitere Arbeitstreffen der SPD zum Thema der gesundheitlichen Versorgung in Diepholz geben“, so Kohring.