Sanierung und Instandhaltung sind unterschiedliche Begriffe
Insgesamt 229 Seiten umfasst das im August 2009 erstellte Gutachten der Altenburg Gesellschaft über den Handlungsbedarf bei den Diepholzer Bädern. „Wir bedauern, dass sich die CDU erst 2 Jahre später, aber nicht mehr vor den Wahlen mit den Entscheidungen befassen will“, kritisiert SPD-Fraktionssprecher Manfred Albers. Besonders fragwürdig findet die SPD jedoch, dass die Ratsmehrheit vor einigen Tagen einen Antrag der SPD auf Ortsbesichtigung der technischen Anlagen ablehnt hat. „Der Bürgermeister initiiert „Diepholz im Dialog“. Das darf auch eine Ratsmehrheit nicht ignorieren“, so Albers.
„Wir wollen mit allererster Priorität am jetzigen Freibad-Standort durch eine Sanierung mit effizienteren Anlagen geringere Betriebskosten erreichen. Das was die Stadtwerke nach Beschlüssen der CDU an Möglichkeiten ausüben können, ist reine Instandhaltung und Notreparatur, was aber nicht die Notwendigkeit und den Umfang einer Sanierung ersetzt“, erklärt SPD-Vorsitzender Ingo Estermann. Zusätzlich befürwortet die SPD zur Stärkung der Aufenthaltsqualität die Erweiterung der wasserunabhängigen Freizeitmöglichkeiten und den Verbund der großen Grünflächen mit anderen Veranstaltungen. Auch sei zu überlegen, ob sich die Gastronomie nach außen öffnen könne. „Ein Sanierungskonzept sehen wir als langfristigen Plan, den wir auch kleinschrittig umsetzen können, aber schon seit langem gerne in den Ausschüssen und mit den Bürgern diskutiert hätten“, betont Ratsfrau Sonja Syrnik.
Die Sozialdemokraten verweisen als Beleg auf die Aussagen des Gutachtens, die den 4 Millionen Euro Sanierungsbedarf errechnen: „Das Freibad Diepholz wurde in den letzten Jahren lediglich betriebsbereit gehalten. Entsprechend hat sich ein erheblicher Sanierungsstau angesammelt. Die Investitionen in die Bestandssicherung müssen erfolgen.“ Gleichzeitig endet die Analyse nach zahlreichen Gewinn-, Verlust und Investitionsrechnungen mit Blick auf eine Zusammenlegung von Frei- und Hallenbad mit der Aufforderung: „Betrachtet man den schönen Freibadstandort Müntepark im Vergleich zur deutlich weniger attraktiven Lage am Hallenbad, so rechtfertigt eine Einsparung (der laufenden Kosten) von 40 000 Euro eine Zusammenlegung aus Beratersicht nicht“.