Im Rahmen ihrer letzten Vorstandssitzung hat die Diepholzer SPD die Schließung der Postfiliale scharf kritisiert. Mit einem Protestschreiben wenden sich die Sozialdemokraten direkt an die Vorstandszentrale der Deutschen Post.

"Mit ihrer Entscheidung, die Postfiliale in der Kreisstadt Diepholz als Eigenbetrieb zu schließen, trägt auch die Post zu einer weiteren strukturellen Schwächung des ländlichen Raumes bei", erklärt die SPD-Vorsitzende Helga Brey in dem Schreiben. Und das obwohl die Post auf ihren Internetseiten ihr flächendeckendes Filialnetz als Stärke des Unternehmens lobe. Nach aktuellem Stand wird künftig ein privater Anbieter durch eine Nebenstelle in seinem eigentlichen Betrieb in diesem sicher profitablen Geschäftsbereich aktiv sein.

"Kundennähe ist entscheidend. Wir können uns nicht vorstellen, dass es sich für die Post auf lange Sicht lohnt, Dienstleistungen am Kunden im Kerngeschäft an Dritte abzustoßen", so stellv. SPD-Vorsitzender Ingo Estermann.

Kommunalpolitik kann bei derartigen Entscheidungen kurzfristig nichts erreichen, sondern nur die Folgen bereinigen. Die SPD sieht es aber als ihre politische Aufgabe an, mit den Bürgern für die Zukunft der Stadt als Mittelzentrum neue Konzepte und Vorstellungen zu entwickeln. Daraus müsse man dann ableiten, mit welchen Maßnahmen man sich im Wettbewerb zu anderen Kommunen gut aufstellen will.

Das dieses Jahr erstmals durchgeführte Bürgerforum durch die SPD-Fraktion war hierzu ein wichtiges Instrument.

Wegen der Filialschließung will die SPD am 02.Mai vor der Postfiliale eine Protestaktion der SPD-Arbeitsgemeinschaft für Arbeitnehmer sowie der AG 60plus unterstützen.