Stärkung des Radverkehrs - Lebensqualität in der Stadt
„Bei uns lässt es sich gut Radfahren, auch wenn es hier und da noch Verbesserungspotential gibt. In Diepholz soll das Rad als Kurzstreckenverkehrsmittel Nummer Eins weiter gestärkt werden“.

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Mit diesem Eingangsstatement begrüßte der Vorsitzende der SPD-Stadtratsfraktion Manfred Albers Michael Labott als Vertreter der Ortsgruppe des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC). Labott warb eindringlich dafür, das Fahrrad als das Verkehrsmittel zu begreifen, das in der Lage ist, Lebensqualität in der Stadt zu sichern, einen nachhaltigen Beitrag zum Klimaschutz zu leisten und gleichzeitig Mobilität im Nahbereich zu ermöglichen.

Die an vielen Stellen gewünschte Stärkung des Radverkehrs ist von einem attraktiven Netz leistungsfähiger und sicherer Radwegeverbindungen abhängig. Manfred Albers verwies in diesem Zusammenhang auch auf den Fahrradtourismus und das Klimaschutzkonzept der Stadt Diepholz. „Die Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes und die Innenstadtsanierung werden den Stadtrat zu einer Neubewertung und Neuausrichtung des Radverkehrs in Diepholz bringen“, so Manfred Albers.

Michael Labott machte in Bezug auf den Radverkehr die eine oder andere Schwachstelle im Stadtgebiet aus. Anhand von Bildern verdeutlichte er verschiedene Problemfelder. Hier endet ein Radweg unvermittelt im Grün, dort ragen Äste und Zweige in Kopfhöhe in die Fahrbahn. Hier werden Radwege zugeparkt, dort verhindern Bauzäune und Poller das ungehinderte Fortkommen. Während die Stadt Diepholz bei der Neuplanung des „Bremer Ecks“ und der Steinstraße die Radfahrer scheinbar vergessen hat, stellen sich die Radfahrangebote im Zuge der Straße an der Bahn als unattraktiv, unpraktikabel und teilweise gefährlich dar. In anderen Bereichen des Stadtgebietes sind die Radwege in einem zu schmalen Querschnitt angelegt oder befinden sich in einem schlechten Zustand.

Die stellvertretende Vorsitzende des Verkehrsausschusses, Ljiljana Zeisler (SPD), erklärte, dass die SPD die Hinweise gerne aufnehmen und in die politische Diskussion einbringen werde. Sie dankte Labott für die interessanten Ausführungen zum Thema Radverkehr in Diepholz und gab die Anregung, den ADFC im kommenden Jahr auch in den Fachausschuss einzuladen. „Wir brauchen an der einen oder anderen Stelle nicht nur mehr Platz für Radfahrer, sondern auch eine andere Haltung. Wir sollten gemeinsam mit den Bürgern und den Interessenvertretern wie dem ADFC darüber beraten, wie wir Diepholz fahrradfreundlicher machen können“, so Zeisler.

Der Vorsitzende des SPD-Ortsvereins, Ingo Estermann machte darauf aufmerksam, dass es in der Vergangenheit immer wieder Initiativen und Anträge der Sozialdemokraten in der Kreisstadt gegeben habe, um den Radverkehr attraktiver und sicherer zu machen. Er erinnerte an die E-bike-Ladestation am „Alten Rathaus“, die Anträge zur Mobilitätsstation am Bahnhof und zu Klimaschutz durch Radverkehr oder für neue Radwege z. B. entlang der Hunte. „Die eine oder andere Idee ist schon umgesetzt, für anderes fehlte bislang die Unterstützung. Wir arbeiten für eine breitere Unterstützung und teilen viele Einschätzungen des ADFC. In einigen Bereichen sind Geschwindigkeitsreduzierung und mehr Raum für Radverkehr die wirksamsten Mittel für mehr Sicherheit“, so Estermann.