Verteidigungsminister soll seine Entscheidung zur Schließung des Fliegerhorstes zurückzunehmen
Mit Wut und Unverständnis haben die Diepholzer Sozialdemokraten die Entscheidung der Bundesregierung zur faktischen Schließung des Fliegerhorstes in der Kreisstadt aufgenommen. "Die Art und Weise, wie die Regierenden den Betroffenen diese Katastrophenmeldung vor die Füße gekippt haben, ist schlicht eine Frechheit. Es ist und bleibt für uns völlig unverständlich, wie die Bundesregierung mit ihrer Entscheidung gegen Diepholz, die von ihr selbst gesetzten Ziele und Maßstäbe der Reform erfüllen will," erklärte SPD-Fraktionssprecher Manfred Albers im Anschluss an eine Sondersitzung seiner Fraktion.
"Wir Diepholzer müssen jetzt enger zusammenrücken und gemeinsam dafür sorgen, dass sich die Beschäftigten des Fliegerhorstes und ihre Familien nicht allein gelassen fühlen. Wo Unterstützung nötig ist, müssen wir behilflich sein," erklärte der stellvertretende Bürgermeister, Werner Schneider (SPD). Er warnte davor, bei der notwendigen Aufarbeitung und den anstehenden Weichenstellungen, die Betroffenen und ihre Familien aus dem Auge zu verlieren. "Die Entscheidung gegen unseren Fliegerhorst ist die größte Herausforderung, die Diepholz in den letzten Jahrzehnten zu bestehen hatte. Was jetzt auf uns zukommt, können wir nur gemeinsam meistern. Wir Sozialdemokraten bieten allen unsere Zusammenarbeit an und fordern die anderen Parteien auf, diese Aufgabe in neuer Gemeinsamkeit anzugehen," so Werner Schneider.
Bislang bleibt völlig im Dunkeln, wie die Entscheidung gegen Diepholz zustande kam und wie sie begründet wird. "Wir wissen nicht, inwieweit durch diese Entscheidung der Bundsregierung tatsächlich Kosten reduziert werden oder die neuen Strukturerfordernisse der Bundeswehr besser erfüllt werden. Wir erwarten, dass der Bund darlegt, welche Gründe zu seiner Entscheidung geführt haben," erklärte der Vorsitzende der Diepholzer SPD, Ingo Estermann.
"Es ist gut, wenn sich jetzt der Verteidigungsminister persönlich um Diepholz kümmern will. Es reicht aber nicht, nur zu klären, wie es zu einer Kommunikationspanne kommen konnte. Die Diepholzer Sozialdemokraten fordern den Verteidigungsminister auf, seine Entscheidung zur Schließung des Fliegerhorstes zurückzunehmen," so Manfred Albers.