Besorgt über den Zustand der Diepholzer Gewässer
Mit großer Sorge beobachten die Diepholzer Sozialdemokraten die Entwicklung der Gewässer. Nach der Dümmersanierung hat sich die Situation am Dümmer und in Diepholz verschlechtert. Seit zwei Jahren bilden sich im Verlauf des Sommers massenhaft Blaualgen. Ihr Absterben entzieht dem Wasser den Sauerstoff. Fischsterben und bestialischer Gestank sind die Folgen. "Mit diesem erbärmlichen Zustand unserer Gewässer wollen und können wir uns in Diepholz nicht abfinden. Das Land Niedersachen steht hier besonders in der Pflicht," so SPD-Fraktionssprecher Manfred Albers.
Marta Sickinger (SPD) hatte für die Sozialdemokraten ein Treffen mit Vertretern des Unterhaltungsverbandes Hunte organisiert. Der Geschäftsführer des Verbandes Ingo Ammerich und der technische Mitarbeiter Frank Kösters informierten die Mitglieder der SPD-Fraktion über Aufgaben und Maßnahmen des Verbands. Der Verband unterhält Gewässer in einer Länge von über 1000 km. Die erste Station war das Flöthewehr am Diepholzer Rathaus.
Die mangelnde ökologische Durchgängigkeit der Lohne war hier das Thema. Eine Öffnung des Flöthetunnels wird es auf absehbare Zeit nicht geben. Ein entsprechender Antrag der Sozialdemokraten fand nicht die notwendige Unterstützung. Für eine Verbesserung der Durchgängigkeit gibt es bislang kein tragfähiges Konzept, das Land Niedersachsen misst der Lohne nur eine geringe Bedeutung zu.
Im Bereich der Hunte ließen sich die Soziademokraten zeigen, wie schonend die Unterhaltung inzwischen durchgeführt wird. Die mit Igelkolben bewachsenen Sandbänke wurden aus ökologischen Gründen im Uferbereich erhalten. "Gewässer mit vielfältigen Strukturen bieten Lebensräume für sehr unterschiedliche tierische Besiedlung und führen zu einer hohen Selbstreinigungskraft," freute sich Marta Sickinger.
In Colnrade besichtigten die Sozialdemokraten eine Renaturierungsmaßnahme am Holtorfer Bach. Hier wird eine Sekundäraue geschaffen. Mit dem Anlegen von Sekundärauen ließen sich auch in Diepholz möglicherweise Probleme lösen, z.B. der Schlamm in der Lohne. "Wir brauchen die Unterstützung des Landes, den politischen Willen und die Konzepte, um unsere Gewässer nachhaltig in einen guten Zustand zu versetzten," erklärte der stellvertretende Bürgermeister Werner Schneider (SPD).