Mit Unverständnis, Ärger und Bedauern nehmen die Diepholzer Sozialdemokraten die Haltung der CDU zu Jugendarbeit und Familienpolitik zur Kenntnis. Dem „Haus der Familie“ will die CDU umgehend Räumlichkeiten im Jugendfreizeitzentrum (JFZ) zur Verfügung zu stellen, obwohl der Verein dieses gar nicht will. „Wenn das beschlossen wird, ist das ein Schlag gegen den Verein und gegen das JFZ,“ erklärte SPD-Fraktionssprecher Manfred Albers.

Albers erinnerte daran, dass die Stadt Diepholz im Rahmen der Jugendkonferenz 2006 heimische Vereine und Verbände darum gebeten hatte, ein Netzwerk für Familien, ein Familienbüro zu entwickeln. Im Oktober 2009 hatte sich der Verein nach fast drei jährigen Vorarbeiten gegründet und sein Konzept im Sozialausschuss der Stadt vorgestellt.


„Der jetzt vorliegende CDU-Antrag hilft in der Sache nicht weiter, sondern unterläuft die Bemühungen des Vereins. Er ist wie der Apfel bei Schneewittchen, er ist vergiftet, ein Schlag ins Gesicht. Man kann die Menschen nicht in Marsch setzen und sie dann vor die Wand laufen lassen. So verliert man die Leute, zerstört die Glaubwürdigkeit und schwächt damit die Gemeinschaft,“ erklärte der SPD-Vorsitzende Ingo Estermann. Nach Überzeugung der Sozialdemokraten zeigt sich erneut, dass die Jugendarbeit von der CDU als Steinbruch missbraucht wird. Er erinnerte daran, dass im JFZ schon nicht mehr alle Räume der offenen Jugendarbeit zur Verfügung stehen, dass Personal abgebaut und Konzeptentwicklungen abgeschnitten wurden.


Manfred Albers forderte die CDU auf, ihren Antrag zurück zu ziehen und gemeinsam mit dem Verein und den Sozialdemokraten eine tragfähige Basis für das „Haus der Familie“ und die Jugendarbeit in der Kreisstadt zu finden.