Die Diepholzer SPD-Fraktion lud am 19.04.2024 in den Ratssaal der Stadt Diepholz zu einem Infoabend zum Thema Niedersächsische Ehrenamtskarte ein. Nach der Begrüßung durch Fraktionssprecher Manfred Albers sowie den Organisatoren Ralf Jacobsen und Ingo Estermann stellte Nicole Sieling als Mitarbeiterin der niedersächsischen Staatskanzlei den rund 20 Zuhörenden aus Politik, Vereinen und Verbänden die Merkmale und Vorteile der Ehrenamtskarte vor.

Die Ehrenamtskarte war eine Initiative des ehemaligen Ministerpräsidenten Christian Wulff. Seitdem hat sie sich zu einem wichtigen Zeichen der Anerkennung ehrenamtlichen Engagements entwickelt. Die Karte wird personenbezogen ausgestellt und ist nicht übertragbar. Sie ist in Niedersachsen und Bremen gültig. 

Die Inhaber dieser Karte– rund 25.000 in Niedersachsen- können rund 2692 Vergünstigungen in Geschäften und Einrichtungen nutzen, wie z.B. im Dom-Museum in Bremen oder bei der Bremer Shakespeare Company. In der Stadt Diepholz lockt ein 10% Rabatt auf alle Einkäufe im Kaufhaus Ceka. Nicole Sieling berichtete, dass viele Unternehmen und Einrichtungen gern mitmachen, da sie die Arbeit der Ehrenamtlichen schätzen. 

Die Ehrenamtskarte nutzen können diejenigen, die sich seit mindestens 2 Jahren ehrenamtlich engagieren und mindestens 5 Stunden in der Woche oder 250 Stunden im Jahr ohne Bezahlung leisten. Die Registrierung und Anerkennung erfolgt digital und erfordert das Mitwirken von Vereinen und Kommunen. Die Ehrenamtlichen können das entweder selbst initiieren, oder sie werden von einem oder mehreren Vereinen vorgeschlagen. Der Ersatz von Auslagen bzw. Zahlungen im Rahmen der Übungsleiterpauschale stehen der Ehrenamtskarte grundsätzlich nicht im Wege. 

Eine Besonderheit ist, dass Inhaber einer Juleica-Karte die Voraussetzungen der Ehrenamtskarte ebenfalls erfüllen. „Wir brauchen Jugendliche, die sich engagieren, daher ist das wichtig“ , betonte Sieling. Aktive Mitglieder der Feuerwehren mit Truppmannausbildung sowie Einsatzkräfte im Katastrophenschutz und Rettungsdienst mit Grundausbildung erhalten die Ehrenamtskarte ohne weiteren Nachweis. Sorgen über zu viel Bürokratie wies Nicole Sieling zurück. Sie betonte mit Verweis auf die bisherige erfolgreiche Entwicklung, dass das Verfahren schlank und einfach sei. D

ie Niedersächsische Ehrenamtskarte kann auch parallel zum bereits praktizierten Diepholz-Pass laufen. Aber: Die Kommune muss sich im System „Ehrenamtskarte“ registrieren und mitmachen. Einzelne anwesende Vertreter aus Vereinen bedauerten in dem Zusammenhang, dass sie dieses Angebot zwar schon einzelnen Mitgliedern durch eine Bestätigung des Engagements ermöglichen konnten, aber eben nicht, wenn die Person aus der Stadt Diepholz kommt, denn bisher macht die Stadt dabei nicht mit.

Fazit: Die Diepholzer SPD-Fraktion wird sich für die Einführung der Niedersächsischen Ehrenamtskarte in Diepholz einsetzen!